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Die Dauerausstellung
wird im ehem. Deutsch-Ordens-Schloß Horneck präsentiert.

Gezeigt werden
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Kunst, Kunsthandwerk
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Öffnungszeiten
Dauerausstellung: Di - So: 11-17.00 Uhr
Sonderausstellungen: Mo - Fr: 11-17.00 Uhr, So: 13-16.00 Uh
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Vom 12.12.2008 bis zum 19.04.2009 zeigt das Siebenbürgische Museum eine Sonderausstellung über siebenbürgische Ortsansichten aus drei Jahrhunderten

SIEBENBÜRGISCHES MUSEUM GUNDELSHEIM

...GAR VORTREFFLICHE BILDER"
SIEBsiebortsansENBÜRGISCHE ORTSANSICHTEN AUS DREI JAHRHUNDERTEN

ZUR AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM FREITAG, DEM 12. DEZEMBER 2008, UM 18.00 UHR LADEN WIR SIE UND IHRE FREUNDE HERZLICH EIN.

BEGRÜSSUNG: DR. IRMGARD SEDLER EINFÜHRUNG: MARIUS J. TATARU

AUSSTELLUNGSDAUER: 12.12.2008 Bis 19.04.2009

ÖFFNUNGSZEITEN: DI. - SO. 11 - 17 UHR

NICHT AM 24., 25., 31.12.2008 SOWIE 01.01. UND 12.04.2009

SIEBENBÜRGISCHES MUSEUM GUNDELSHEIM, SCHLOSS HORNECK,
74831 GUNDELSHEIM
TELEFON: 06269/4223-0 ODER 90621 FAX: 06269/422323

Unter seinem früheren Leiter, Prof. Dr. Volker Wollmann, hat das Siebenbürgische Museum sehr intensiv mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum zusammengearbeitet. Aus diesen Kooperation sind einige besonders wichtige Ausstellungsvorhaben entstanden. Hervorzuheben ist dabei, daß an diesen Vorhaben auch rumänische Kollegen intensiv beteiligt waren. Ohne deren Mithilfe hätten die Ausstellungsprojekte nicht realisiert werden können. Nachstehend wird ein Bericht über die Sonderausstellung “Das Gold der Karpaten - Bergbau in Rosia Montana” aus dem Jahresbericht 2003, S. 33 - 37, des Deutschen Bergbau-Museums Bochum mit freundlicher Genehmigung des Museumsdirektors, Herrn Prof. Dr. Rainer Slotta, wiedergegeben:
Das DBM arbeitet seit Jahren eng und freundschaftlich mit dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim zusammen. Nach dem ersten gemeinsamen Ausstellungs- und Forschungsprojekt „Bernstein - Tränen der Götter" während der Jahre 1994 bis 1996 begannen im Winter 1997 die Arbeiten an dem Projekt unter dem Titel „Silber und Salz in Siebenbürgen", das in der Mitte des Jahres 2000 in der rosiamontana2gleichnamigen Ausstellung, zu der ein dreibändiger Katalog erschienen war, einen ersten, vorläufigen Abschluß gefunden hatte.
Bei der damaligen Beschäftigung mit dem Montanwesen Siebenbürgens stellte sich jedoch schon bald heraus, daß die Quellenlage so reich und die Kenntnisse vom Siebenbürgischen Bergbau so unvollkommen waren, daß sich eine weitere Bearbeitung des Themas geradezu anbot. Vor allem wurde schmerzhaft vermißt, daß die bislang vorgelegten Materialien eher überblicksartigen Charakter besaßen, daß aber in keinem Fall die monografische Darstellung eines Montanbezirkes bzw. -ortes durch die Jahrhunderte hindurch vorgelegt werden konnte. Vor allem die Geschichte und Entwicklung des in der montanistischen Welt weithin bekannten Ortes Rosia Montana (ungarisch Vöröspatak/Verespatak, deutsch Goldbach bzw. Rotbach) mit seinem Bergbau konnten nur in Umrissen dargestellt werden, so daß schon früh der Gedanke entstand, diesem Bergort und seiner europaweit größten Gold-Lagerstätte eine eigene, umfassende Monographie zu widmen. Als es dann noch gelang, aus rumänischem Privatbesitz eine Sammlung herausragender Foto-Negative des Fotografen Bazil Roman zu erwerben, die vorwiegend Arbeitsverhältnisse in Rosia Montana dokumentierte, und weitere zeitgenössische Aufnahmen der Fotografen Arthur Oskar Bach und Albert Schotsch aus der Frühzeit des 20. Jahrhunderts gefunden werden konnten, nahm das Nachfolgeprojekt konkrete Formen an.Rosia Montana liegt in einer der an Bodenschätzen reichsten Regionen in Rumänien, vielleicht sogar in ganz Europa. Der Goldreichtum der Lagerstätte hat die Eroberungspläne des römischen Kaisers Trajan beeinflußt, der nur wenige Jahre nach der Eroberung der  Provinz Dakien nach 105 n. Chr. im Tiefbau erfahrene Bergleute aus Dalmatien (Illyrien), vor allem in der Umgebung des römischen Alburnus Maior (das heutige Rosirosiamontana1a Montana) angesiedelt hat. Wie die archäologischen Nachgrabungen wiederholt gezeigt haben, lebten diese Bergleute in unmittelbarer Nachbarschaft der Goldbergwerke in geschlossenen Haufensiedlungen, die wohl auf Siedlungsstrukturen aus dem Herkunftsland zurückzuführen sind.
Das Arbeitsverhältnis der freien Bergleute („Peregrinen") mit den Pächtern und Grubenbesitzern wurde durch Verträge geregelt, denen das römische Privatrecht zugrunde lag. Diese wertvollen und gleichzeitig einzigartigen Dokumente kennt man als Wachstäfelchen („tabulae ceratae"), die man an verlassenen Arbeitsplätzen aus römischer Zeit gefunden hat und auf die man anläßlich der Modernisierung des Bergbaus im 18. Jahrhundert zufällig gestoßen war. Nach dem Inhalt dieser Täfelchen zu schließen, erlebte Alburnus Maior im Klassischen Altertum eine wirtschaftliche Blüte, die Grubenarbeiter und Unternehmer auch aus anderen Regionen bewog, sich dort niederzulassen.
Im Frühen Mittelalter verlor Rosia Montana vorübergehend seine Bedeutung, bis die einheimische Bevölkerung, danach slawische Stämme und anschließend die ungarische Krone nach der Landnahme Siebenbürgens im 12. Jahrhundert auf diese wertvolle Lagerstätte erneut aufmerksam wurden. 1346 ist der Goldbergbau am heutigen Cârnic (Cherneck) dokumentarisch belegt. Der Bergort erlebte allerdings keine rasche und schnelle Entwicklung, da er zur „terra Obruth", also zur Stadt Abrud (Großschlatten) gehörte, d. h. eingemeindet war. Bergbau wurde nach wie vor in den Gebirgszügen um und in Rosia Montana betrieben, wo die Spuren des antiken und frühmittelalterlichen Bergbaus bis heute sichtbar geblieben sind.
Die Region von Rosia Montana gehörte 1438 zum siebenbürgischen „Bund der deutschen Bergstädte" und begann immer stärker das Interesse des Finanzkapitals und des städtischen Patriziats zu wecken. Dieses erwarb die Goldgruben und baute Pochwerke als Aufbereitungsanlagen, sogar ein bayerischer Erzherzog erwarb Immobilien und Grubenanteile in Abrud bzw. in Rosia Montana. Auch die Faktoren der Fugger zeigten sich an den Lagerstätten interessiert. Der Bergbau befand sich noch einige Zeit in der Hand der einheimischen Bergbevölkerung, die ihre mit Wasserkraft angetriebenen Pochwerke in unmittelbarer Nähe der Bergwerke errichteten: 1676 standen in den zu Rosia Montana gehörenden Bergsiedlungen Cârnic, Corna und Bucium über 132 derartige Aufbereitungsanlagen. Das mit Sichertrögen ausgewaschene Gold wurde zum Goldeinlöseamt nach Abrud gebracht.
Nach dem Übergang aller Bergdomänen in Siebenbürgen in den Besitz der habsburgischen Kaiser und den Umgestaltungsversuchen im Bergbau erlebte Rosia Montana zuerst einen zögerlichen, dann aber einen spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung, der auch darin erkennbar war, daß die Kameralbehörden Maßnahmen trafen, die bestehenden alten Kunstteiche - die im Sommer kaum Wasser führten - zu modernisieren bzw. neue hinzuzubauen. Diese Maßnahmen erfolgten auch vor dem Hintergrund, daß die Anzahl der Pochwerke im Jahre 1772 auf 226 (mit insgesamt 2.430 Pochstempeln!) gestiegen war. Der Staat kam den kleinen Grubenbesitzern jetzt insofern entgegen, als er in Rosia Montana einen tiefen Wasserlösungsstollen, den Hlg. Dreifaltigkeit-Erbstollen anlegte, Bergbau im Cârnic das „Rückgrad" des gesamten Montanbezirks, bis im 19. Jahrhundert der Heilig-Kreuz-Erbstollen im Orlea-Revier aufgefahren wurde. Als aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Erfolge seitens des Staates kein Interesse mehr an einer Fortsetzung des Bergbaus bestand, wirtschafteten einige Privatgewerkschaften den Bergbau so herab, daß der Staat sich 1845 aus Beschäftigungsgründen veranlaßt sah, die meisten Berganteile (Kuxe) wieder zu übernehmen. Durch diese Maßnahme und durch die Errichtung einer modernen Erzaufbereitung in unmittelbarer Nähe der Goldbergwerke erlebte Rosia Montana einen neuen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt. Hinzu kam noch die Einführung von Großgasmaschinen und 1910 des elektrischen Stroms. Maßgebend wirkte dazu das im Montanwesen eingesetzte fremde, zuerst ungarische, später deutsche und vor allem französische Kapital.
Nach dem Ersten Weltkrieg (1924) gingen die Bodenschätze in den Besitz des rumänischen Staates über. In Rosia Montana arbeiteten auf einer Fläche von 446 ha einige größere Bergbaugesellschaften wie die Societatea Aurifera"; letztere mühte sich mit neuen Bergbautechniken Gewinne zu erzielen. Die kleinen Bergwerksbesitzer verarbeiteten das Golderz nach wie vor in ihren alten Pochwerken, die inzwischen zum Wahrzeichen von Rosia Montana oder Rosia Abrudului geworden waren.
Bei der Nationalisierung der ehemaligen „kapitalistischen industriellen Einrichtungen" im Zuge der Machtergreifung der Kommunisten gab es in Rosia Montana und in unmittelbarer Umgebung noch über 446 Pochwerke mit Wasserkraftantrieb; nur 40 bessergestellte Grubenbesitzer besaßen elektrisch betriebene Pochwerke. Im Zuge der sog. Sozialistischen Industrialisierung versuchte der rumänische Staat mit massiven Subventionierungen möglichst viel Gold für die Staatsreserven zu gewinnen.
Seit 1970 begann man deshalb in Rosia Montana mit der Anlegung eines Großtagebaus auf dem Cetate-Berg, und zwar auf der Kuppe des Berges, auf dem die Spuren des vorrömischen und römischen Bergbaus noch überall sichtbar waren. Naturschützer und Denkmalpfleger konnten die Zerstörung dieses einzigartigen Denkmals nicht verhindern, so daß man heute von diesem herausragenden Denkmal römischer Bergbautechnik nur noch Reste am Gauri antreffen kann.
Heute findet sich der Bergort mit dem gleichen Problem konfrontiert. Nachdem das staatliche Bergbauunternehmen  mit seinen  tausend  Beschäftigten  mit Verlust arbeitet, hat der rumänische Staat die kanadische Bergbaugesellschaft „Gabriel Resource" damit beauftragt, die Goldlagerstätte auf ihre Höffigkeit und Bauwürdigkeit zu untersuchen: Die auf 250 t geschätzten Goldvorräte stellen die ergiebigste Goldlagerstätte Europas dar die Rosia Montana Gold Corporation S.A.", die zu 80 % dem kanadischen Unternehmen und zu 20 % dem rumänischen Staat gehört, veranschlagt in den nächsten Jahren einen entsprechend hohen Investitionsaufwand. Werden die geplanten Maßnahmen in vollem Umfang umgesetzt, wird der weitaus größte Teil des historischen Bergbaugebietes von Rosia Montana und Umgebung den montanistischen Tätigkeiten des des Unternehmens und des rumänischen Kulturministeriums flächendeckende archäologische Untersuchungen durchgeführt.
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum seinerseits entwickelte aus der Erkenntnis, daß durch dieses Bergbauprojekt zahlreiche Spuren seit der Römerzeit unwiederbringlich zerstört werden, ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt, das sich der Dokumentation des maßgebend von deutschen Siedlern und Bergleuten begründeten Bergbaus widmete: Es richtete aus den oben genannten Gründen im Mai 2000 einen Antrag für ein Vorprojekt an den Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, dem im September 2000 entsprochen worden ist. Mehrere Reisen in das Gebiet von Rosia Montana sowie begleitende Recherchen in Budapest und in der Slowakei erbrachten den Beweis für die Tragfähigkeit des Projektes, das unter dem Titel „Der Bergbau im siebenbürgischen Rosia Montana (Goldbach)" beim Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien Anfang des Jahres 2001 eingereicht und im August 2001 bewilligt worden ist.
Wie beim ersten Projekt („Silber und Salz in Siebenbürgen") wurden erneut wissenschaftliche Grundlagenforschung und daraus erwachsender Erkenntniszuwachs mit angewandter musealer Präsentation verbunden, d. h. neben einer Ausstellung mit den historischen Fotografien von Bazil Roman, Arthur Oskar Bach und Albert Schotsch wurden die Forschungsergebnisse und umfangreiches Archivmaterial - dieses Mal ausschließlich zum Montanwesen von Rosia Montana - in insgesamt drei Bänden der interessierten Öffentlichkeit vorgelegt. Damit ist die Veröffentlichung von jetzt insgesamt sechs Bänden zum Siebenbürgischen Montanwesen mit einer Fülle von Informationen, Aussagen und Hinweisen, die in der Zukunft als ausreichendes Fundament für Forschungen unterschiedlicher Art genutzt werden können, gelungen.
Die Ausstellung „Das Gold der Karpaten - Bergbau in Rosia Montana", die unter der Schirmherrschaft des damaligen Staatsministers Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin stand, konnte am 27. Oktober 2002 in Anwesenheit des rumänischen Kultur-Staatssekretärs Dr. loan Opris und des rumänischen Botschaftsrates Corneliu lorgulescu, des Oberbürgermeisters der Stadt Bochum, Ernst-Otto Stüber, des Vizepräsidenten des deutschen Bundestages, Dr. Norbert Lammert, und des Ministerialrats Dr. Jürgen Martens von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien unter sehr großer Anteilnahme des Publikums eröffnet werden.
In einem ersten Raum wird der Besucher auf die Örtlichkeit von Rosia Montana eingestimmt: Drei Installationen vor großformatigen Bildwänden des Gebirgsort, welche die schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in diesem Bergort im „Goldenen Viereck" Rumäniens veranschaulichen, sowie Teile eines originalen Mundlochs und weitere symbolhafte Exponate führen in die Thematik ein: Erstmalig hat das DBM die Installationen - szenische Darstellungen eines Erztransports, eines Goldwäschers und zweier Pocharbeiter - mit kurzen Hörspielen unterlegt, um die Aussage- und Informationskraft zu erhöhen. Auf diese Weise konnten die in Rosia Montana vorhandenen Problembereiche der monostrukturierten Wirtschaft, der ethischen Zusammensetzung der Bevölkerung (mit einer deutschsprachigen Ober-, einer ungarischen Mittel- und einer rumänischen Unterschicht) sowie die Härte und Schwere der Arbeit eindrucksvoll vor Augen geführt werden.
Der zweite Schwerpunkt der Ausstellung liegt in der Präsentation von Basiswissen zum Bergbau von Rosia Montana. Nach generellen Aussagen zur geographischen Lage des Bergortes und zur Geologie der Lagerstätte wird zunächst der Ort anhand einer Power-Point-Präsentation vorgestellt. Die römerzeitlichen Aktivitäten mit ihren einzigartigen Zeugnissen in Gestalt des noch heute zugänglichen, untertägigen Streckennetzes im Orlea-Berg, der Wachstäfelchen als Dokumenten des römischen Sozialwesens und des Bergbau-Denkmals der Cetate Mare - eines römischen Bergwerks (das u. a. in einem 1958 entstandenen einzigartigen Filmdokument vorgestellt wird!) - schließen sich an. Martin Opitz' Rolle als früher, deutscher Chronist des frühneuzeitlichen Bergbaus durch sein Versepos „Zlatna - oder die Ruhe des Gemüts" (1623) wird ebenso wenig vernachlässigt wie die von deutschem „Know-how" bestimmte eingesetzte Technik im Berg- und Hüttenwesen. Den drei Fotografen-Chronisten Bazil Roman Arthur Oskar Bach und Albert Schotsch sind weitere Erläuterungen gewidmet.
Die dritte und größte Abteilung der Sonderausstellung stellt die einzigartigen historischen Fotos der drei oben genannten Fotografen vor: Bazil Roman hat den Bergbau in Rosia Montana bewußt dokumentiert: Er war  „begeistert" von der Urtümlichkeit der eingesetzten Methoden und wußte um die Bedeutung seiner Aufnahmen für die Nachwelt. Arthur Oskar Bach war als professioneller Fotograf daran interessiert, seine Aufnahmen als Postkarten vermarkten zu können, während Albert Schotsch als „Amateur" eher zufällig Aufnahmen vom Bergbau während seiner Hochtzeitsreise „geschossen" hat. In der Zusammenschau der Ergebnisse aller drei Fotografen  aber vermitteln die aussagefähigen, historischen Fotografien ein einzigartiges, ausgesprochen lebendiges Bild von diesem „urtümlichen" siebenbürgischen Bergbau: Bisweilen erscheint es, als hätte man Agricolas Themen und Holzschnitte in Fotografien umgesetzt. Der Abguß (in Originalgröße) des Gedenk-Obelisken, der 1838 aus Anlaß der Eröffnung der Straße nach Rosia Montana von den Habsburgern aufgestellt worden ist, „belebt" diese Ausstellungshalle ebenso wie eine große Vitrine im Zentrum, in der Originalobjekte aus Rosia Montana (u. a. Teile eines römischen Steigbaums, Gezähe, Münzen und Medaillen sowie Modelle von Pochwerken) ausgestellt sind.
Die Ausstellung war noch bis zum 31. August 2003 zu sehen, eine Präsentation (www.gold-der-karpaten.de) im Internet geschaltet.
Die Ausstellung wurde von einer Vortragsreihe mit 13 Experten- Vorträgen begleitet. Im Jahre 2003 fanden folgende Vorträge statt:
• Dr. Konrad Gündisch (Oldenburg): Deutsche Patriziergeschlechter und ihre Beziehungen zum siebenbürgischen Bergbau vom 14. bis 16. Jahrhundert
• Prof. Dr. Jörg-Ulrich Fechner (Bochum): „Die Ruhe des Gemüts" - Martin Opitz in Siebenbürgen
• Dr. Volker Wollmann (Gundelsheim): Berg- und hüttenmännische Sehenswürdigkeiten in Siebenbürgen
• Prof. Dr. Rainer Slotta (Bochum): Rosia Montana als Bergstadt
• Dr Sigrid Schneider (Essen): Der Bergbau von Rosia Montana im Spiegel der historischen Fotografie
• Marius Tataru M.A.(Gundelsheim): Siebenbürgische Kirchenburgen
• Martin Rill M.A. (Ulm): Siebenbürgische Goldschmiede
• Dr. Jürgen Martens (Königswinter): Siebenbürgisches Kulturgut und seine Förderung durch die Bundesregierung
Zur Ausstellung erschien ein dreibändiger Katalog. Der erste Band - in der Gesamtzählung der Publikationsreihe „Silber und Salz in Siebenbürgen" der Band 4 – ist der Geologie, Geschichte und Ortsentwicklung von Rosia Montana gewidmet: Ohne Übertreibung wird man sagen dürfen, daß dieser Band die umfangreichste, bislang veröffentliche Publikation zu diesem Bergort ist und seine Entwicklung in einem neuen Licht erscheinen läßt. Die einleitenden Aufsätze, die Wiedergabe einiger historischer Reiseberichte sowie teilweise schwer zugängliche geologische und mineralogische Literatur erläutern diesen Bergort, der nach der Römerzeit immer mehr als ein Dorf gewesen war, aber sich niemals recht zu einer Stadt hat entwickeln können. Der Bergbau und das Hüttenwesen haben allerdings immer und bis heute eine bestimmende Rolle in Rosia Montana gespielt – das Montanwesen war Anlaß zur Gründung des Ortes gewesen, es kann u. U. auch seine Existenz beenden. Der deutsche Anteil am Montanwesen war beachtlich; er hat die Entwicklung und die daraus herrührenden Strukturen während der Habsburger Zeit bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in eindeutiger Weise geprägt.
Der zweite Band (in der Gesamtzählung der Band 5) beschäftigt sich mit bislang unedierten Urkunden und Quellen aus dem Montan-Thesaurariatsarchiv und Klausenburger Bergdirektions-Archiv in Cluj-Napoca/Klausenburg. Dr. Ioan Dordea besorgte die Auswahl und Transkription der einzigartigen Dokumente. Besonderer Wert wurde auf die Edition derjenigen Urkunden gelegt, die sich auf die Erarbeitung der ersten geologisch-lagerstättenkundlichen Karte des Verespataker Erzreviers durch Franz Posepný beziehen. Herrn Dr. Ioan Dragan, dem Direktor des Kreisarchives und des Montan-Thesaurariatsarchivs in Cluj-Napoca/Klausenburg, gilt unser Dank für seine immerwährende Unterstützung, Dr. Jan Hosak, dem Leiter des Archivs des Technischen Nationalmuseums in Prag, sei an dieser Stelle ausdrücklich für seine Hilfe und Unterstützung bei der Bearbeitung der Kartenwerke von Franz Posepný gedankt.
Der dritte Band (in der Gesamtzählung der Band 6) ist den fotografischen Dokumenten gewidmet. Für die Bearbeitung dieser „Einblicke in eine unbekannte Welt - Fotografien von Arthur Oskar Bach, Albert Schotsch und Bazil Roman" konnte Frau Dr. Sigrid Schneider, Leiterin der Fotografischen Abteilung des Ruhrlandmuseums Essen, gewonnen werden, die als Expertin und Spezialistin auf diesem Gebiet ihre Kompetenz sowohl in die Konzeption als auch in die Realisierung von Katalog und Ausstellung eingebracht hat.
Damit liegt jetzt eine aus insgesamt sechs Bänden bestehende Publikationsreihe zum Bergbau in Siebenbürgen vor.
Es dürfte nicht übertrieben sein festzustellen, daß von keinem anderen rumänischen Bergrevier und -ort bislang umfangreichere Materialien zur Verfügung gestellt worden sind, die jetzt eine nähere Beschäftigung mit diesen von deutschen Bergleuten gestalteten Bergbaurevieren ermöglichen. Eine Fortsetzung der Publikationsreihe ist aufgrund der guten Zusammenarbeit der Herausgeber vorgesehen: So wird sich der siebente Band dem Metallerzbergbau von Rodenau/Rodna und seinen kulturellen Auswirkungen widmen (s. u.). Der Dank des DBM gilt besonders den Damen und Herren der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und der Medien (den Herren Ministerialdirigent Hans-Wilhelm Hünefeld, Ministerialrat Dr. Jürgen Martens und Uwe Schöttler), die das Projekt im Rahmen  des § 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) in jeder nur möglichen Weise gefördert haben.
Ein Ergebnis dieser Ausstellung- und Vortragsreihe ist auch das Heft 6/2003 der montanhistorischen Zeitschrift „DER ANSCHNITT", in dem einige Vorträge abgedruckt worden sind.
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In seinem Jahresbericht 2004 dokumentiert das Deutsche Bergbau-Museum Bochum  (S. 34/35) die Sonderausstellung „Rodenau's Silber - Bistritz' Glanz”. Der Text wird mit freundlicher Genehmigung der Museumsleitung nachstehend wiedergegeben. Diese Ausstellung zeigt erneut die Bedeutung, die das Siebenbürgische Museum zukünftig bei Wahrnehmung seiner Chancen hätte einnehmen können. Sie wurden mit der Entscheidung des landsmannschaftlichen Museumsträger im Jahre 2003 für den Verbleib in Gundelsheim vertan.
Die Ausstellung „Rodenau's Silber – Bistritz' Glanz” wurde am 21. Oktober 2004 im Kreismuseum Nãsãud-Bistriþa (Rumänien) eröffnet und konnte dort bis Mitte Januar 2005 gezeigt werden: Sie war Teil des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bewilligten Ausstellungs- und Forschungsprojektes zum historischen Metallerzbergbau in Rodenau (s.d.) und behandelte die wichtige Rolle deutscher und Habsburger Bergleute bei der allgemeinen (Kultur-)Entwicklung der beiden Städte Rodenau/Rodna und Bistritz/Bistriþa. Diese Präsentation des Deutschen Bergbau-Museums Bochum war in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Nãsãud- Bistriþa und der Kreisdirektion Klausenburg des Rumänischen Nationalarchivs entstanden und maßgeblich vom ehemaligen Direktor des Siebenbürgischen Landesmuseum Gundelsheim, Herrn Priv.-Doz. Dr. Volker Wollmann unterstützt worden. Auf etwa 150 m² Ausstellungsfläche wurden neben historischen Fotografien und Planunterlagen zur Entwicklung des Montanwesens in Rodna auch Gerätschaften aus dem Bergbau - u. a. Werkzeuge aus den Museen von Baia Mare, Bistritz und Rodna - und - als besondere Attraktion die historische Bergfahne aus der Rodnaer Kirche gezeigt. Erläuternde Texttafeln und chronologische Übersichten rundeten die Sonderausstellung ab, die in enger und guter Abstimmung konzipiert und zusammengestellt worden ist. Die Eröffnung fand unter reger Beteiligung der Bistritzer und Rodnaer Bevölkerung statt: Rd. 120 Gäste konnten begrüßt werden, darunter der Bürgermeister der Stadt Bistriþa und der ehemalige Bergwerksdirektor von Rodna. In den gehaltenen Reden - u.a. vom Museumsdirektor Dr. loan Chintãuan - wurde auf die gute und enge deutsch- rumänische Zusammenarbeit hingewiesen und auf die enger werdenden Beziehungen - auch unter dem Eindruck der seinerzeit erst wenige Tage zurückliegenden Reise der Frau Staatsministerin Dr. Weiss in Rumänien - hingewiesen. Auf die Ausstellung wiesen überall in Bistritz Plakate hin, der deutschsprachige Rundfunksender in Neumarkt/Turgu Mures berichtete ausführlich.
Die Ausstellung wanderte anschließend ins Kreismuseum nach Baia Mare und wurde dort am 23. Januar 2005 eröffnet. Zur Ausstellung wurde ein Katalog vorgelegt.
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Im Zusammenhang mit der Neuorientierung des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim - u. a. fehlt bisher ein Sonderausstellungsraum - ist seine Ausstellungstätigkeit im Jahre 2005 merklich reduziert. Gleichwohl werden im Juli 2005 eine Ausstellung mit (fast) dokumentarisch-stadtgeschichtlichen Aquarellen der 1985 verstorbenen Landeskundlerin und Malerin Juliana Fabritius-Dancu und im August 2005 eine Fotoausstellung über ein Naturschutzgebiet (die sog. “Breite”) bei Schäßburg - der Ort, der wegen des ominösen Drucula-Park-Projektes “plattgemacht” werden sollte - in Gundelsheim eröffnet.

Vom  18. September bis zum 7. November 2004 zeigte das Siebenbürgische Museum in Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg in Sachsen die Ausstellung Meisterwerke der Klassischen Moderne in Siebenbürgen. Malerei aus der Zeit von 1900 bis 1950. Präsentiert wurden in dieser Ausstellung, für die der Leiter des Siebenbürgischen Museums - Marius Joachim Tataru M. A. - verantwortlich zeichnete, Werke aus dem Besitz des Museums in Gundelsheim wie auch aus Privatsammlungen. Mit diesem Vorhaben ging das Museum erneut den Weg, außerhalb seines eigenen Standortes siebenbürgische Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einem Publikum vorzustellen, dem die siebenbürgische Welt bisher weitgehend unbekannt war.

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Sándor Ziffer: Das Atellier des Malers Rétl in  Frauenbach, 1911, Öl auf Leinwand, 70x80. Sammlung Dr. Josef Böhm,  Freiberg. Aus dem von  M. J. Tataru zur Ausstellung herausgegebenen Katalog.

Ernst Honigberger: Porträt der Malerin Margarete Depner,  1916, Öl auf Leinwand, 97x75, Siebenbürgisches Museum Gundelsheim. Aus dem von M. J. Tataru zur Ausstellung herausgegebenen Katalog.

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Hans Mattis-Teutsch: Komposition, um 1920, Öl auf Leinwand, 32x28.  Sammlung Dr. Josef Böhm, Freiberg. Aus dem von M. J. Tataru zur Ausstellung herausgegebenen Katalog.

Unter dem Titel “Zerbrechliche Heiligenwelten. Rumänische Hinterglasikonen” erarbeiten Dr. Irmgard Sedler und Marius J. Tataru M. A. unter Beteiligung von Dr. Ruth Fabritius nicht nur ein ungewöhnliches Ausstellungsprojekt, sondern auch einen gleichermaßen bestechenden Ausstellungskatalog, der seltene, weitgehend im Besitz des Siebenbürgischen Museums befindliche Hinterglasikonen präsentiert. Diese laubenswelt der orthodoxen Kirche. Auch diese Ausstellung konnte wegen der räumlichen Enge nicht in Gundelsheim gezeigt werden; dafür wurde sie präsentiert

  • in den Museen der Stadt Kornwestheim - Museum im Kleihues-Bau vom März bis Juni 2004
  • Kloster Margrethausen, Albstadt, im Juni 2004
  • und im Rumänischen Generalkonsulat Münchenvom September bis Oktober 2004.

Einige wenige Bildbeispiele, die dem Katalog entnommen wurden, mögen der Illustrierung dienen::

01nicula

11nicula

Kreuzigung Christi, Nicula, 1. Hälfte 19. Jh., 31x25,5 cm, Siebenbürgisches Museum

Christus Pankrator,Nicula, 1. Hälfte 19. Jh., 28x24 cm,
Siebenbürgisches Museum

38gherla

47nordsiebenb

Die Heiligen Apostel Petrus und Paulus, Gherla, 2. Hälfte  19. Jh., 51,5x41,5 cm, Siebenbürgisches Museum

Christus als Hohepriester, Maler Popa Sandu, 1802,
60x47 cm, Privatbesitz Deutschland

61muhlbachtal

69hermgrenzld

Heiliger Georg, Mühlbachtal, 1. Hälfte 19. Jh., 25,5x21 cm, Siebenbürgisches Museum

Trauernde Gottesmutter, Hermannstädter Grenzland,
Mitte 19. Jh., 67,5x64 cm, Privatbesitz Deutschland