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Kontakt: Magdalena Oxfort M.A. Kulturreferentin für Westpreußen, Posener Land, Mittelpolen, Wolhynien und Galizien Tel.: +49 / (0) 2581 / 92777-17 Fax: +49 / (0) 2581 / 92777-14 E-Mail:magdalena.oxfort@westpreussisches-landesmuseum.de Internet:www.kulturreferat-westpreussen.de
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Sommerfest im Westpreußischen Landesmuseum
Am 7. Juli feierten das Westpreußische Landesmuseum und das Kulturreferat das diesjährige Sommerfest. ZahlreicheBesucher waren bei Kaffee und Kuchen mit von der Partie. Musikalisch umrahmte Matt Walsh mit den Vibrosonics den Nachmittag von 14.00 bis 18.00 Uhr. Eine besondere Attraktion hatten sich die Veranstalter mit dem Kabarettisten Markus von Hagen ausgedacht. Er brachte vielen Interessierten in einer ausgezeichneten szenischen Darbietung die gewebte Geschichte der Danziger Tapisserie nahe. Dieses Prunkstück des Museums wurde von Markus von Hagen wohl erstmalig auf eine beeindruckende Weise entschlüsselt.
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Ankündigung
Vom 26. bis 28. Juli 2024 veranstaltet das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen das “We€stpreußische Kulturwochenende” im Westpreußischen Landesmuseum, zu dem zu dem herzlich eingeladen wird. An diesen drei Tagen finden verschiedene Veranstaltungen statt, die sich thematisch auf die für uns historisch bedeutende Region im heutigen Polen beziehen. Neben einer Buchpräsentation, einem kunsthistorischen Vortrag zur Gold- und Silberschmiedekunst einer renommierten Expertin, einem Reisebericht einer jungen Historikerin wird die Kulturreferentin Magdalena Oxfort am Sonntag die Neufassung der beliebten Dia-Reportage “Westpreußen, das Land am Unterlauf der Weichsel” zeigen. Zum Programm des Westpreußischen Kulturwochenendes wird auf die ausführlichePressemitteilungzu diesem Ereignis hingewiesen.
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Pressemitteilung Ankündigung einer Studienreise nach Schlesien (Breslau)
Haben Sie Interesse, an der Studienreise teilzunehmen und möchten Sie als MultiplikatorIn die deutsch-polnisch- jüdische Geschichte der Stadt Breslau vor Ort erleben? Sind Sie mit den Aktivitäten und Projekten des Kulturreferates vertraut und möchten Sie in der Vermittlung der Geschichte und Kultur einen Beitrag leisten? Bewerben Sie sich schriftlich mit einem aussagekräftigen Text über sich selbst und über Ihre Motivation, ein Teil der Reisegruppe zu sein. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 31. Mai 2024 an magdalena.oxfort@westpreussisches-landesmuseum.de Die Bedingungen zur Teilnahme sind die Selbsteinschätzung zur körperlichen Fitness, da wir im Verlauf der Studienreise lange Strecken zu Fuß zurücklegen werden sowie die Freude daran, gemeinsame Zeit mit den Mitreisenden zu verbringen. Bitte beachten Sie auch, dass alle Teilnehmenden die Reisekosten selbst tragen müssen. Spuren der jüdischen Geschichte in Breslau und der deutsch-polnischen Kulturgeschichte.
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Das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen veranstaltet vom 2. bis 7. September 2024 eine Studienreise nach Breslau mit Teilnehmern aus Deutschland und Polen, um die dortigen Spuren der jüdischen Geschichte ausführlich zu erforschen.
Die jüdische Geschichte von Breslau reicht bis ins Mittelalter zurück und ist geprägt von einer reichen Tradition, als das jüdische Leben in der Stadt florierte. Die jüdische Bevölkerung spielte eine wichtige Rolle im Handel und in der Wirtschaft Breslaus. Im 13. Jahrhundert wurde die jüdische Gemeinde von den städtischen Behörden geschützt und genoß eine gewisse Autonomie. Hierdurch entwickelte sich Breslau zu einem der bedeutendsten Zentren des jüdischen Lebens in Schlesien, mit Synagogen, Schulen und anderen Einrichtungen, die das kulturelle und religiöse Leben der Gemeinde maßgeblich beeinflußten. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die jüdische Bevölkerung jedoch auch Phasen von Diskriminierung, Repression und Verfolgung. 1455 bekam die Stadt Breslau von König Ladislaus Postumus das Privilegium de non tolerandis Judaeis – „Privileg zur Nichtduldung der Juden“, das sogar bis 1744 in Kraft blieb. So wurden die Juden aus der Stadt vertrieben, durften aber im 18. Jahrhundert zurückkehren und sich wieder ansiedeln. Während des 19. Jahrhunderts mit dem Emanzipationsedikt, das ein unglaubliches Wachstum der lokalen Gemeinschaft bis in die 1930er Jahre zur Folge hatte, erlebte die jüdische Gemeinde von Breslau eine Blütezeit. Die jüdischen Einwohner wurden somit zu vollwertigen Bürgern der Stadt. Sie hatten das Recht, sich niederzulassen, Eigentum zu erwerben, ihre Religion auszuüben und einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Damit begann eine große Zeit des Wohlstands - der wirtschaftliche, kulturelle und intellektuelle Aufschwung der jüdischen Gemeinde von Breslau. 1933 lebten etwa 20.000 Juden in Breslau – durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten und während des Zweiten Weltkriegs wurde die jüdische Gemeinde von Breslau jedoch erheblich dezimiert und nahezu vollständig ausgelöscht. Nach dem Krieg gab es nur noch wenige Überlebende, die oft in andere Länder emigrierten und sich dort niederließen. Die Nachkriegszeit hingegen war ein kurzlebiger Versuch, das jüdische Leben in Niederschlesien wiederzubeleben. Die Zeit der antisemitischen Unterdrückung, die im März 1968 ihren Höhepunkt erreichte, ging mit dem Fall des Kommunismus zu Ende, und im freien Polen begann ein Bestreben, die jüdische Gemeinschaft zu erneuern. Heute gibt es wieder eine kleine, aber aktive jüdische Gemeinde mit etwas mehr als 300 Mitgliedern in der Stadt, die sich um den Erhalt der jüdischen Kultur und Tradition bemüht. Die jüdische Gemeinde in Breslau ist ein wichtiger Teil des kulturellen und religiösen Lebens. Es werden Gedenkveranstaltungen abgehalten und interreligiöser Dialog gefördert, um die Erinnerung an die jüdische Geschichte lebendig zu halten. Der Frage, wie sich das jüdische Leben in Breslau heute bemerkbar macht und wie die bewegte Vergangenheit der Stadt in Gedenkstätten, Museen und Institutionen vermittelt wird, soll im Rahmen dieser Studienreise nachgekommen werden. Im Verlauf der Studienreise werden ausgewählte Orte im Rahmen von Führungen und Rundgängen besichtigt, die eng mit der jüdischen Geschichte der Stadt verbunden sind oder diese bis in die Gegenwart repräsentieren. Hierzu zählt der jüdische Friedhof der Stadt: der Alte Jüdische Friedhof ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe in Polen. Er wurde im Jahr 1856 eröffnet und diente als Begräbnisstätte für die jüdische Gemeinde in Breslau. Der Friedhof umfaßt eine Fläche von etwa 4,6 Hektar und beherbergt Tausende von Grabsteinen, die kunstvoll gestaltet sind – ein erheblicher Großteil der 15.000 Grabmäler Stilelemente der Gotik, Renaissance und des Barocks aufzeigen. Durch die Sarkophage, Baldachine, Kapellen und Tempel gleicht der Friedhof einem „Museum der Sepulkralkultur“. Zudem sind viele prominente Persönlichkeiten der jüdischen Gemeinde Breslaus dort begraben, unter anderem der Schriftsteller, sozialistische Politiker im Deutschen Bund und Wortführer der frühen deutschen Arbeiterbewegung Ferdinand Lassalle (1825-1864) oder Siegfried und Auguste Stein, die Eltern der Philosophin Edith Stein. Das Geburtshaus von Edith Stein in der Nowowiejska Str. 38 wird eine weitere Station der Reise sein. Edith Stein, auch bekannt als Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz, war eine deutsche jüdische Philosophin, die später zum katholischen Glauben konvertierte und Karmelitin wurde. Sie wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau geboren und starb am 9. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz. Edith Stein war eine brillante Denkerin, die sich mit Themen wie Phänomenologie, Feminismus und Religion beschäftigte. Sie war eine enge Mitarbeiterin von Edmund Husserl und wurde später von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Aktuell ist das Edith- Stein-Haus, als offizieller Standort der Edith-Stein-Gesellschaft, geöffnet und lädt zur Besichtigung ein. Präsentiert werden die zwei Dauerausstellungen: „Edith Stein. Breslauerin, Philosophin, Heilige und Patronin Europas“ sowie „Die Weiße Rose. Eine studentische Bewegung gegen Hitler in München 1942/43“. Das Edith- Stein-Haus ist ein Zentrum zur Erforschung der Person Edith Steins, ihres Denkens, Erbes und Zeugnisses. Es ist auch eine Begegnungsstätte für Menschen der polnischen, deutschen und jüdischen Kultur und ein Ort des christlich-jüdischen Dialogs. In der Reichspogromnacht brannten auch in Breslau jüdische Einrichtungen und Häuser, doch ein jüdisches Gotteshaus blieb erhalten: die an einem großen Innenhof gelegene Synagoge „Zum Weißen Storch“ wurde verschont, da befürchtet wurde, dass die Flammen die benachbarten Gebäude beschädigen könnten. Bis Ende 1941 fanden dort Gottesdienste statt, anschließend wurde das Bauwerk von den Nationalsozialisten als Sammellager für alle Juden genutzt, die wenig später in die Vernichtungslager deportiert wurden. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Bau schwer beschädigt. Nach vielen Umnutzungen wurde sie im Verlauf der Jahrzehnte restauriert, ab 2006 maßgeblich durch die gleichnamige Stiftung der norwegisch-jüdischen Künstlerin Bente Kahan. Seit 2010 dient die Synagoge wieder als Gebetshaus und beherbergt ein internationales Zentrum für jüdische Kultur und Erziehung sowie ein Museum der schlesischen Juden, ringsum das Gebäude befindet sich das Büro der Jüdischen Gemeinde Breslaus sowie die Räume der Stiftung Bente Kahan. Für ihren Einsatz zum Wiederaufbau der Synagoge erhielt Kahan 2010 den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen. Neben diesen Orten und Plätzen in Breslau, die das jüdische Leben und die damit verbundene Geschichte lebendig machen, ist ein Besuch im Tadaeusz Taube Institut für Judaistik und jüdische Forschung der Universität Breslau vorgesehen, um mit den Forschenden vor Ort in Form eines Seminars einen fundierteren Hintergrund zur jüdischen Geschichte in Breslau und Schlesien zu erhalten. Zudem wird die gesamte Studienreise vom Tadaeusz Taube Institut für Judaistik und jüdische Forschung der Universität Breslau wissenschaftlich begleitet. Breslau als Kulturhauptstadt und architektonisches Juwel. Die Stadt Breslau konzentriert auf ihrer Fläche einen wichtigen Teil der deutsch-polnisch-jüdischen Geschichte. Darüber hinaus begeistert Breslau mit ihrer spannenden Architektur, vor allem die gotischen, barocken und modernen Baudenkmäler. 2016 wurde die Stadt neben San Sebastiàn in Spanien sogar zur Kulturhauptstadt Europas gewählt – noch heute kann Breslau mit dieser Auszeichnung profitieren. Dieser Bezug soll ein weiterer Schwerpunkt der Studienreise nach Breslau sein. Der Breslauer Marktplatz, in dessen Mitte das Rathaus steht, ist der zweitgrößte in Polen und umgeben von Häusern aller architektonischen Stilrichtungen seit der Renaissance. Zu den schönsten gehören das „Haus der Goldenen Sonne“ und das „Haus der Sieben Kurfürsten“, mit seiner originalen Illusionsmalerei aus dem Jahr 1672. In deren Nähe stehen zwei Akolythenhäuser, in denen früher Bedienstete der katholischen Kirche untergebracht waren. Sie werden Jaś (Renaissancestil) und Małgosia (Barock) genannt. Zu den berühmtesten und zugleich beeindruckendsten Wahrzeichen der Stadt zählt der Breslauer Dom. Der Bau des Domes begann Ende des 13. Jahrhunderts wurde vor 1350 abgeschlossen. Im Verlauf der Jahrhunderte wurde an das Gebäude ein Kranz aus mehreren Kapellen ergänzt, ehe im Zweiten Weltkrieg nahezu 75% des Sakralbaus zerstört wurden – die Kapellen blieben jedoch unversehrt. Bereits 1945 erfolgte der Wiederaufbau der Kathedrale. Auf der südlichen Seite des Doms kann die St. Elisabeth-Kapelle (Ende des 17. Jahrhunderts) besichtigt werden, deren Innengestaltung das Werk italienischer Bildhauer aus der Schule Gian Lorenzo Berninis stammt. Den größten Eindruck hinterläßt die Nord- oder auch Kurfürstenkapelle, entworfen vom Wiener Hofarchitekten Fischer von Erlach Anfang des 18. Jahrhunderts. Sie ist ein Meisterwerk der barocken Sakralkunst. Unweit hiervon entfernt befindet sich die Dominsel, die mit der Altstadt durch eine Brücke verbunden ist. Die Konstruktion aus Stein und genietetem Stahl wurde in den Jahren 1888 bis 1892 errichtet. Die Dominsel ist wahrscheinlich der Geburtsort Breslaus und bildete das religiöse und politische Zentrum inzwischen 1.000 Jahre alten Stadt. Während der Studienreise über die einmalige Architekturlandschaft Breslaus ist eine Besichtigung mit Führung durch die Jahrhunderthalle geplant. Sie wurde von 1911 bis 1913 vom Architekten Max Berg als Veranstaltungshalle aus Stahlbeton gebaut und zählt seit 2006 zum Weltkulturerbe (UNESCO). Die Kuppel war mit einer freien Spannweite von 65 m Durchmesser zum Zeitpunkt der Fertigstellung weltweit die größte dieser Art. Die Einweihung der Halle wurde mit der zur damaligen Zeit größten Orgel der Welt begangen. Ebenfalls wird ein Besuch der Breslauer Universität erfolgen, einer Perle der Barockarchitektur in Niederschlesien. Die Breslauer Universität wurde von Kaiser Leopold I. am 15. November 1702 als Akademie gegründet und 1811 von Friedrich-Wilhelm III. in den Rang einer Universität erhoben. Das Prunkstück der Universität ist die Aula Leopoldina mit dem Saal, der im Überfluß mit Gemälden, Plastiken und Deckenmalereien ausgestattet ist. Noch heute wird die Aula wegen ihrer hervorragenden Akustik für Konzerte genutzt.
Die Studienreise des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen wird nach den Leitlinien des § 96 Bundesvertriebenengesetzes durchgeführt und hat das Ziel, den teilnehmenden MultiplikatorInnen die kollektive Geschichte und Kultur in den ehemaligen ostdeutschen, historischen Regionen vor Ort zu vermitteln.
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Pressemitteilung
Spuren des nationalsozialistischen Regimes und Mahnorte in Münster
Exkursion mit den Geschichtskursen des Mariengymnasiums Warendorf und Besuch der Villa ten Hompel 18. April 2024
Das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen zeigte vom 2. Februar bis zum 31. März 2024 die Wanderausstellung „Den Tätern auf der Spur: Polizeiliche NS-Verbrechensorte in Polen“ der Villa ten Hompel in den Räumlichkeiten des Westpreußischen Landesmuseums in Warendorf. Die Ausstellung stellte weniger bekannte Orte wie Józefów, Majdanek oder Zamość dar – alles Tatorte des Holocaust – an denen gewöhnliche deutsche Polizisten zu Mördern wurden. Über die Laufzeit dieser Ausstellungspräsentation in Warendorf wurde ein umfassendes Begleitprogramm angeboten, das neben einer szenischen Lesung über das Wirken von Janusz Korczak auch einen Vortrag von Uwe Neumärker über die Arbeit der Bundesstiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie ein Gespräch mit Angelika Sturm über die Deportationen der münsterländischen Juden nach Riga vor 83 Jahren mit einem Zeitzeuginnenbericht über das Leben der Holocaust-Überlebenden Irmgard Ohl inkludierte. Zudem wurde mit den Oberstufenkursen des Mariengymnasiums Warendorf ein Bildungsprojekt im Rahmen einer Schulkooperation umgesetzt, darunter fanden neben einem Workshop zur Ausstellung mehrere Diskussionsrunden mit den Schülern statt. Als abschließende Maßnahme unternehmen die Oberstufenkurse des Mariengymnasiums Warendorf eine Exkursion nach Münster, um vor Ort Spuren der nationalsozialistischen Diktatur zu erarbeiten. Hauptaspekt der eintägigen Studienfahrt ist der Besuch mit einer Führung durch die Villa ten Hompel, dem damaligem Sitz des Befehlshabers der Ordnungspolizei im Wehrkreis VI zwischen 1940 und 1944. Begleitet werden sie von den Geschichtslehrerinnen Sandra Benteler und Stephanie Taube sowie von Magdalena Oxfort, Kulturreferentin für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen. Einen Bezug der Gegenwartskunst im Laufe des Tages wird es bei der Besprechung von Silke Wagners Arbeit „Münsters GESCHICHTE VON UNTEN“ geben – ein Beitrag zu den Skulptur Projekten Münster 07 über Paul Wulf, der 1938 zwangssterilisiert wurde, zeitlebens die Münsteraner auf der Straße über seine Geschichte informierte und um die Anerkennung seines Falls als Straftat kämpfte. Weitere Stationen werden Martha Roslers Arbeit „Unsettling the Fragments (Eagle)“ vor dem Eingang der Einkaufspassage „Arkaden“ für die Skulptur Projekte Münster 07 sein sowie eine Führung durch den Zwinger an der Promenade. Dieser erfuhr im Laufe seiner Geschichte eine vielfache Umnutzung – während der NS-Zeit diente er als Inhaftierungs- und Hinrichtungsstätte der Gestapo. Die Künstlerin Rebecca Horn realisierte anläßlich der Skulptur Projekte in Münster 1987 die Installation „Das gegenläufige Konzert“, die als permanente Arbeit auf die Greueltaten innerhalb der Zwingermauern hinweist und das ursprünglich als Bollwerk erbaute Gebäude zu einem Mahnmal für die Opfer der Gewalt macht. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen und dem Mariengymnasium Warendorf – konzipiert und finanziert durch das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen.
Pressemitteilung
Vor 83 Jahren – Die Deportationen der münsterländischen Juden nach Riga Vortrag von Angelika Sturm Mittwoch, 6. März 2024, 13.30 Uhr im Westpreußischen Landesmuseum Warendorf, Eintritt frei
Veranstaltung zur Ausstellung „Den Tätern auf der Spur: Polizeiliche NS-Verbrechensorte in Polen“ „Nach zweitägiger Fahrt in einem ungeheizten Zug kamen wir auf dem Verladebahnhof in Riga an. Wir mußten aber noch die ganze Nacht im Zug bleiben. Am anderen Morgen, als es hell wurde, sahen wir ringsum hohen Schnee. Wir merkten, daß wir im Osten waren, denn die strenge Kälte machte sich bemerkbar. Etwas später kam die SS mit Gummiknüppeln und trieb uns aus dem Zug. So hatten wir gleich einen schönen Empfang und einen kleinen Vorgeschmack für unser künftiges Leben.“ Irmgard Heimbach verh. Ohl: Als Jugendliche im KZ. Erinnerungen an Riga, 1997 Im November jeden Jahres wird an die unheilvollen Ereignisse erinnert, die Menschen jüdischen Glaubens in Europa während des nationalsozialistischen Terrorregimes erleiden mußten. 2022 jähren sich zum 81. Mal die Deportationen in die von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghettos, Arbeits- sowie Vernichtungslager und somit auch der Beginn des damit verbundenen Holocaust. Die Deportation der Juden aus dem Münsterland ist insbesondere mit einem Ort verbunden, dem heute nicht mehr existierenden Gertrudenhof auf der Warendorfer Straße, Ecke Kaiser-Wilhelm-Ring in Münster. Zuvor war der Gertrudenhof eine beliebte Lokalität mit einem Biergarten, in deren Räumlichkeiten sich unter anderem ein Kino befand. Am 11. Dezember 1941 von der Gestapo beschlagnahmt, wurde er zum Sammelpunkt für die Deportationen in Richtung Osten. Am 13. Dezember 1941 fuhr der erste verschlossene Personenzug der Deutschen Reichsbahn vom Güterbahnhof mit 390 Menschen und Zwischenhalten in Osnabrück und Bielefeld mit der Aufnahme weiterer 641 Personen. Wenige Tage später erreichte der Zug Riga im besetzten Lettland. Fortan mußten die Deportierten unter menschenverachtenden Umständen im heruntergekommenen Stadtteil „Moskauer Vorstadt“ leben, in dem die SS das Ghetto errichtet hatte. Ab Dezember 1941 wurden etwa 25.000 österreichische, tschechische und deutsche Juden in das Ghetto gebracht, tausende von ihnen fanden Anfang 1942 den Tod im Wald von Bikernieki. Bis zur Liquidierung des Ghettos im November 1943 mußten 12.000 Menschen Zwangsarbeit leisten. Von den insgesamt 1.031 Personen des Transports vom 13. Dezember 1941 aus Westfalen überlebten lediglich 102 Männer und Frauen. Angelika Sturm vom Arbeitskreis Jüdisches Leben in Warendorf und freie Führungsmitarbeiterin im Westpreußischen Landesmuseum, wird in ihrem Vortrag die Geschichte der Deportation der münsterländischen Juden nach Riga beleuchten, von ihren Reisen dorthin und ihren Eindrücken bei den Besuchen der Gedenkstätten vor Ort berichten. Abschließend wird sie auf die Lebensgeschichte der in Osnabrück geborenen Jüdin Irmgard Heimbach verh. Ohl (1927-2013) eingehen, mit der sie zeitlebens freundschaftlich verbunden war. Ohl überlebte die Geschehnisse in Riga und Stutthof und konnte nach Jahren der Verfolgung in ihre Heimatgemeinde Laer zurückkehren. Ihre Erinnerungen an diese Zeit hat sie schriftlich festgehalten, die Angelika Sturm in ausgewählten Passagen vorlesen wird. Der Vortrag findet als Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Den Tätern auf der Spur: Polizeiliche NS- Verbrechensorte in Polen“ statt sowie als Zusammenarbeit des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen mit dem Westpreußischen Landesmuseum und dem Mariengymnasium Warendorf, organisiert von der Kulturreferentin Magdalena Oxfort und den Geschichtslehrerinnen Sandra Benteler und Stephanie Taube.
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Pressemitteilung
Ausstellung: Die Einwohner von Marienburg aus der Sicht der ersten Fotografen 2. März bis 2. Juni 2024 – Vernissage am Samstag, 2. März 2024 um 14.00 Uhr Westpreußisches Landesmuseum Warendorf
Die Fotografie glich vor mehr als 150 Jahren eher einer „Zeremonie“. Ein Foto entstand nicht sofort, sondern zunächst wurde das richtige Tageslicht gewählt. Für Familienaufnahmen ging man in das Fotoatelier. Dort gab es den richtigen Hintergrund, das passende Licht. Oft wurden der beste Anzug und das Sonntagskleid dazu angezogen. Was dazu gehörte, war sehr viel Geduld, denn bis der Blitz kam, gab es eine Zeit der Anspannung für alle und man versuchte, seinen Blick zu halten. Neben die Personenfotografie trat die Landschafts- und Stadtfotografie. Die Motive bildeten dann auch Vorlagen für Ansichts- und Grußkarten. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert kam es zu einem vermehrten Interesse an der alten Bausubstanz. Ein Beispiel dafür ist Marienburg mit der Burganlage. Das frühe Interesse an der Architektur mit den zahlreichen Fotodokumenten war in den vergangenen Jahrzehnten beim Wiederaufbau und der Restaurierung der Marienburg von unschätzbarer Bedeutung. Es waren diese Fotografien, die eine große Hilfe bei den Vorhaben bildeten. Auf der anderen Seite sind alte Fotografien auch Zeitzeugen, die den Blick in die Vergangenheit ermöglichen und die Entwicklungsstufen einer Stadt nachzeichnen. In Marienburg waren bereits früh Fotografen ansässig, die hier ein Atelier oder Geschäft unterhielten, aber auch in Gaststätten ihr Können unter Beweis stellten. Mit ihren Werken tauchen wir in die Geschichte ein und somit in die Ausstellung. Die Ausstellung wurde vom Direktor des Muzeum Miasta Malborka / Marienburger Stadtmuseums, Tomasz Agejczyk, erstellt, realisiert und anlässlich des 5-jährigen Bestehens des Museums am 15. September 2023 in einer polnisch-deutschen Version eröffnet. Nun ist das Marienburger Stadtmuseum zu Gast im Westpreußischen Landesmuseum. Aus Platzgründen sind die Ausstellungstafeln einsprachig und Fotos aus den Vitrinen wurden in die Tafeln integriert. Die Ausstellung spannt einen weiten Bogen: sie zeigt die Entwicklung der Fotografie, die in Marienburg ansässigen Fotografen seit den 1850er Jahren bis in die 1970er Jahre. Parallel dazu wird auch die Stadt bzw. die Burg Marienburg gezeigt, die den Wandel der Stadt in einem Zeitraum von über 100 Jahren dokumentiert.
Ergänzt werden die Ausstellungstafeln – wie im vergangenen Jahr in Marienburg geschehen – auch im Westpreußischen Landesmuseum durch Anschauungsobjekte, die die Geschichte der Fotoapparate und deren Zubehör, wie z. B. alte Fotoalben dokumentieren. Hier konnte die Galerie Kunst(t)räume in Ochtrup für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Der Fotograf, Sammler und ehemalige Lehrer Chris Tettke, der seit Jahrzehnten alte Fotoapparate, Fotoalben und Fotografien seit der Erfindung der Fotografie durch Louis Daguerre 1840 sammelt, stellt mit seiner Frau Steffi Herrmann einen Querschnitt seiner Sammlung zur Veranschaulichung zur Verfügung. Der Blick in die Welt der Fotografie und der Blick auf eine Stadt und deren Geschichte, Menschen und Besonderheiten durch die Kamera mit den Augen der Fotografen steht stellvertretend für andere Städte. Jede Stadt hat hier ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen, doch überall gab es Menschen, die sich dem Medium Fotografie widmeten. Eine Ausstellung in gemeinsamer Zusammenarbeit des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen mit dem Muzeum Miasta Malborka / Marienburger Stadtmuseum und dem Westpreußischen Landesmuseum.
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Vortrag: Vergessene und verdrängte Opfer des Nationalsozialismus. Die Arbeit der Bundesstiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas 16. Februar 2024, 13.30 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum Eintritt frei
Als der Deutsche Bundestag am 25. Juni 1999 nach fast zehnjähriger Debatte und zwi Architekturwettbewerben mehrheitlich und parteiübergreifend den Beschluß faßt, ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Herzen Berlins zu errichten, verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland, »der anderen Opfer des Nationalsozialismus würdig zu gedenken«. Die im Frühjahr 2000 gegründete Bundesstiftung betreut daher mittlerweile nicht nur das Holocaust-Mahnmal (2005 eröffnet), sondern auch ein Denkmal für Homosexuelle (2008) und die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der »Euthanasie«-Morde (2014). Ein Mahnmal für die Zeugen Jehovas hat der Bundestag im Sommer 2023 beschlossen. In Wanderausstellungen würdigt die Stiftung zudem die Opfer der NS-Militärjustiz (seit 2007) sowie die »Asozialen« und »Berufsverbrecher« (ab 2024). Dabei beleuchtet sie stets die europäische Dimension nationalsozialistischer Terrorherrschaft und Besatzung. Sowohl unzählige Initiativen wie auch der Staat erinnern an Gedenktagen wie dem 27. Januar oder dem 9. November an die jüdischen und nicht-jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, mittlerweile auch an die aus anderen Ländern. Fast gänzlich aus dem Blick geraten sind allerdings noch immer die früheren preußischen Ostprovinzen. Doch die Braunhemden marschierten nicht nur durch Hamburg, Nürnberg oder Leipzig, sondern auch durch Allenstein, Oppeln oder Stargard. Auch in Königsberg, Breslau und Stettin standen die Synagogen in Flammen, wurde die jüdische Bevölkerung ausgegrenzt, verschleppt, ermordet. Hier lebten Sinti und Roma – die meisten in der Provinz Ostpreußen, wurden Patienten, Zeugen Jehovas oder politische Gegner inhaftiert, vertrieben, vernichtet. Die Stiftung trägt seit vielen Jahren dazu bei, sie dem Vergessen und Beschweigen zu entreißen, etwa durch die Herausgabe von Zeitzeugenberichten, Gesprächs- wie Vortragsabende, die Aufnahme von lebensgeschichtlichen Videointerviews oder Mahn- und Informationstafeln.
Uwe Neumärker, geboren 1970 in Berlin-Mitte, studierte Germanistik, Slawistik und Geschichte in Berlin und Moskau. 1997 bis 1998 arbeitete er im Ch. Links Verlag Berlin, in den Bereichen Konzeption, Lektorat sowie Öffentlichkeitsarbeit. 2000 bis 2001 war er Kulturmanager des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart für die deutsche Minderheit im Memelland (Litauen). 2002 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, ab 2003 war Uwe Neumärker für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, 2005 bis 2009 Geschäftsführer, seit Juli 2009 Direktor. 2015/16 war Uwe Neumärker Interimsleiter der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Uwe Neumärker ist Mitglied im Beirat der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und der Stiftung Berliner Mauer, im Stiftungsrat der Gedenkstätte Lindenstraße und im Kuratorium der Ursula-Lachnit-Fixon-Stiftung sowie im Vorstand des Bildungs- und Dokumentationszentrums Prora e.V.
Die Veranstaltung findet im Rahmen einer langjährigen Kooperation des Kulturreferates und des Westpreußischen Landesmuseums mit dem Mariengymnasium Warendorf statt. An diesem Vortrag nehmen die Oberstufenkurse der Schule unter der Leitung der Lehrerinnen Sandra Benteler und Stephanie Taube teil; die Veranstaltung ist jedoch für alle interessierte Personen öffentlich. Im Anschluß an die Präsentation wird die Möglichkeit gegeben sein, mit Herrn Neumärker im Rahmen einer offenen Diskussion ins Gespräch zu kommen.
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Pressemitteilung
Den Tätern auf der Spur: Polizeiliche NS-Verbrechensorte in Polen Eine Ausstellung der Villa ten Hompel im Westpreußischen Landesmuseum 2. Februar 2024 bis 31. März 2024
Kein anderer Ort steht im öffentlichen Gedächtnis so sehr für den Völkermord an den europäischen Juden wie das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im Süden Polens. Aber haben Sie von Orten wie Jalózefów, Majdanek oder Zamość gehört? Auch bei diesen handelt es sich um Tatorausstellung_tenhompelte des Holocaust. Es sind Orte, an denen gewöhnliche deutsche Polizisten zu Mördern wurden. Befehligt wurden sie auch aus der Villa ten Hompel als damaligem Sitz des Befehlshabers der Ordnungspolizei im Wehrkreis VI zwischen 1940 und 1944. Als Angehörige von Polizeibataillonen bewachten Polizisten Lager, eskortierten Deportationszüge und nahmen an Erschießungen teil. Immer unter dem Vorwand, die von der Wehrmacht eroberten Gebiete zu "sichern" und "für Ordnung zu sorgen". In der deutschen Erinnerungskultur sind diese Verbrechenskomplexe jedoch nur unzureichend verankert. Der Gallery Walk verfolgt daher die Spuren der Verbrechen von Ordnungspolizisten – ausgehend von den Schreibtischtätern in der Villa ten Hompel hin zu den Erschießungsorten, Ghettos und Mordlagern der Vergangenheit.
Beispielhaft werden Geschehnisse an den einzelnen Orten beschrieben und gezeigt, auf welche Weise "ganz normale Polizisten" zu Tätern wurden. Viele der Tatorte in Polen – insbesondere große Städte wie Lublin, Warschau oder Białystok – zeichneten sich vor der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg durch einen hohen Anteil jüdischer Einwohner aus, mit einem blühenden kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Leben. Doch kaum etwas zeugt heute noch von dieser Vielfalt.
Das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen zeigt nun vom 2. Februar 2024 bis 31. März 2024 die Ausstellung der Villa ten Hompel in den Räumlichkeiten des Westpreußischen Landesmuseums in Warendorf.
Zur Ausstellung wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten:
- Literatur für Liebhaber: Janusz Korczak – ein tapferer Mensch seiner Zeit. Szenische Lesung mit Marion und Markus von Hagen
Februar 2024, 19.00 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum
- Vortrag: Vergessene und verdrängte Opfer des Nationalsozialismus.
- Die Arbeit der Bundesstiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
16. Februar 2024, 13.30 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum Eintritt frei
- Vor 83 Jahren – Die Deportationen der münsterländischen Juden nach Riga
Vortrag von Angelika Sturm 6. März 2024, 14.30 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum Eintritt frei
Mit den Oberstufenkursen des Mariengymnasiums Warendorf wird zudem ein Bildungsprojekt im Rahmen einer Schulkooperation stattfinden, darunter sind neben einem Workshop zur Ausstellung auch ein Besuch in der Villa ten Hompel und eine Exkursion nach Münster zu Mahnorten an die Zeit des Nationalsozialismus vorgesehen.
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Pressemitteilung
SonntagsZeit im Westpreußischen Landesmuseum. Ein Kulturnachmittag mit Magdalena Oxfort
21. Januar 2024, 15.30 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum Eintritt: € 2,50
Das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen lädt gemeinsam mit dem Westpreußischen Landesmuseum am Sonntag, den 21. Januar 2024 zu einem Kulturnachmittag in die Räume des ehemaligen Warendorfer Klosters ein. Magdalena Oxfort wird um 15.30 Uhr einen kurzen Rundgang durch die noch bis zum 18. Februar 2024 präsentierte Sonderausstellung „Augen-Blicke – Aus-Blicke. Westpreußen entlang der Weichsel“ geben. Die Ausstellung zeigt insgesamt 50 Arbeiten von 29 Künstlern, die entlang der Weichsel ihre Motive gefunden und diese in Farbe wie Öl-, Tempera- oder Aquarellmalerei festgehalten haben. Im Anschluß, um 16.00 Uhr, findet der thematisch an die Ausstellung angelehnte Vortrag „Die Künstler in Danzig in der Zwischenkriegszeit“ mit der Kulturreferentin für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen statt. Das Thema dieses Vortrags von Magdalena Oxfort M. A. ist die Malerei und das Leben renommierter Kunstschaffender wie Berthold Hellingrath, Reinhold Bahl und Fritz August Pfuhle in der Freien Stadt Danzig von 1919 bis 1945. Der vorherrschende, „deutsche“ Charakter der Kunst in Danzig wurde nach 1918 als selbstverständlich vor allem von Deutschen wahrgenommen. Nach der Gründung der Freien Stadt Danzig mußten sich die deutschen Bürger Danzigs mit den polnischen Forderungen an die Stadt, deren Kultur und Kunst auseinandersetzen, aber auch umgekehrt. Der ideologische Kampf auf dem Gebiet der Malerei war in den Museen, Kunstgalerien und dem Wirken der Kunstvereine allgegenwärtig wahrnehmbar. Zwei Visionen von Danzig, die nationalistisch motiviert wurden – die deutsche und die polnische – prallten aufeinander, auch in der Presse und in den Veröffentlichungen. Magdalena Oxfort wird zudem einen kritischen Blick auf das kulturpolitische Geschehen der damaligen Zeit werfen. rath_150124 Zu diesem besonderen Kulturnachmittag sind alle interessierte Besucher herzlich eingeladen!
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